TAG 1: 7.11.2022 >> Einleitung ins Compliance- und Integritätsmanagement sowie interkulturelle Aspekte
09:30-12:15 Praktisch-Theoretische Einleitung ins CMS
Es werden innerhalb dieses Blocks insbes.: interaktive und fallbezogene Einleitung; die Entwicklung der Compliance, Aufgaben und Ziele des Compliance-Managements, Grundbegriffe und Abgrenzung zu anderen Managementsystemen, Grundzüge der Compliance-Standardisierung besprochen. Dadurch kann Grundverständnis für Compliance und Compliance-Management gesetzt und erfrischt werden. Auf dieser Basis und mit der Besprechung der standardmäßigen Implementierung eines Compliance-Management-Systems wird weiter fortgesetzt mit einer Step-by-step-Methodik in einzelnen Schritten besprochen, wie ein CMS praktisch implementiert wird. Vertieft werden dabei ausgesuchte CMS-Elemente, die im weiteren Kursverlauf gesondert besprochen werden. Mit dem zweiten Teil soll insgesamt das Verständnis für die praktische Implementierung eines CMS vermittelt / erfrischt werden.
Referent: Prof. Dr. Bartosz Makowicz | Viadrina Compliance Center | Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Prof. Dr. Bartosz Makowicz ist ein Universitätsprofessor an der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Er ist Initiator und Direktor des dortigen Viadrina Compliance Center, der ersten intra- und interdisziplinären wissenschaftlichen Forschungseinrichtung zu Governance, Risk und Compliance. Überdies ist Bartosz Mitglied in diversen wissenschaftlichen Beiräten und Fachbeiräten von Compliance-Fachvereinigungen, wie etwa dem Deutschen Institut für Compliance. Er ist Autor vieler Fachpublikationen in nationalen und internationalen Fachjournalen. Ferner ist er Autor von Handbüchern und Monographien zu Compliance-Themen. Insgesamt veröffentlichte Makowicz über 100 Titel zum interdisziplinären Forschungsfeld von Governance, Risk and Compliance. Als ComplianceExperte hielt er über 100 Fachvorträge bei nationalen und internationalen Konferenzen und Fachkongressen und wird weltweit als professioneller Compliance-Trainer eingesetzt. Er leitet unter anderem die deutsche Delegation zur Erarbeitung der Normen ISO 19600 Compliance Management Systems sowie ISO 37001 Anti-Bribery Management Systems auf globaler Ebene und saß dem nationalen Spiegelgremium „Governance und Compliance Management“ am DIN e.V. vor. In diesen Funktionen betreut er künftig das neu eingerichtete TC 309 zur Erarbeitung einer globalen ISO Norm für Governance und Whistleblowing. Er berät u.a. nationale sowie ausländische Regierungen in Compliance-Fragen. Zudem ist er akademischer Beirat an der Compliance Academy, dem auf Compliance-Schulungen spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Münster.
13:15-15:15 Integritätsmanagement – Grundlagen und systematische Vorgehensweise
Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren in Compliance-Management-Systeme investiert. Dennoch kommt es immer wieder zu Fällen gravierenden Fehlverhaltens. Die Lessons Learned dieser Vorfälle zeigen deutlich auf: Neben Systemen und Prozessen ist vor allem die Kultur eines Unternehmens entscheidend dafür, wie sich Mitarbeitende und Führungskräfte in schwierigen Situationen verhalten. Die Stärkung von Integrity im Unternehmen ist daher eine wichtige Voraussetzung, um Compliance-Verstöße zu vermeiden und die Resilienz des Unternehmens zu verbessern. Sie erhalten einen Überblick über die wichtigsten Prinzipien sowie die Struktur eines systematischen Managements zur Stärkung von Integrität in Unternehmen. Neben den klassischen Integrity-Fragestellungen sowie konkreten Maßnahmen und praxisnahen Beispielen, möchten wir mit Ihnen gemeinsam den Mehrwert von Integrität in Geschäftsaktivitäten erörtern.
Referenten: Katharina Kneisel | Head of Compliance bei Helios Health GmbH und Christoph van der Meer | Compliance Officer bei Fa. Rheinmetall
Christoph van der Meer ist Compliance Officer bei der Talanx AG und zuständig für das Integritätsmanagement sowie für Compliance Kommunikation & Training auf Konzernebene. Seine berufliche Laufbahn hat Herr van der Meer bei der Bundeswehr begonnen. Hier war er Verantwortlich für die Ausbildung von Führungskräften in den Bereichen Arbeitsrecht und Innere Führung sowie für die Bearbeitung von Eingaben an den Wehrbeauftragten im Deutschen Bundestag. Danach hat er bei der Implementierung eines Integritätsmanagements im Vorstandsteam der Volkswagen AG mitgewirkt und ein Dialog-Netzwerk aufgebaut. Bei der TUI AG hat er einen neuen, auf den Prinzipien von Integrität aufbauenden Verhaltenskodex und ein systematisches Compliance Kommunikationskonzept entwickelt. Herr van der Meer hat an der Universität der Bundeswehr Staatswissenschaften und an der Hochschule Reutlingen International Management studiert. Ein Auslandssemester hat er an der Udayana University in Denpasar, Indonesien in International Business Studies absolviert.
Frau Kneisel ist als Head of Compliance der Helios Health GmbH verantwortlich für die Weiterentwicklung und Koordination der Umsetzung des Compliance Management Systems. In Ihrer Rolle legt Frau Kneisel den Schwerpunkt auf die verhaltensbasierte Ausrichtung der Compliance-Maßnahmen mit dem Ziel der nachhaltigen Verankerung von Integrität in der Unternehmenskultur. Zuvor war Frau Kneisel mehrere Jahre im Bereich Corporate Compliance der Fresenius SE & Co. KGaA tätig, wo sie die Bereiche Reporting, Kommunikation & Schulung sowie Compliance-Kultur und Effektivität sowie das Programm zur Einhaltung und Förderung der Menschenrechte für den Fresenius Konzern verantwortete. Davor betreute sie im Bereich Internal Audit die Entwicklung der Compliance-Prüfprogramme und führte weltweit zahlreiche Prüfungen mit Schwerpunkt Compliance durch. Frau Kneisel hält einen MBA mit Schwerpunkt Governance, Risk und Compliance der School GRC der Steinbeis Universität. Seit 2017 ist Frau Kneisel als Lehrbeauftragte für Vorlesungen zu Compliance & Corporate Governance an der DHBW Mannheim tätig. Sie publiziert regelmäßig in relevanten Fachzeitschriften zu verschiedenen aktuellen Themen im Bereich Compliance und Integrität.
15:30-17:00 Compliance im internationalen Umfeld
Die Kursteilnehmer bekommen einen Überblick über die Rolle des Compliance-Officers in einem internationalen Unternehmen sowie einen Überblick über den Aufbau und Weiterentwicklung der Compliance Organisation in einem Unternehmen. Anhand praktischer Beispiele werden die Kursteilnehmer erarbeiten, welche Probleme und Lösungen sich im Bereich Compliance Management bei einem weltweit agierenden Unternehmen stellen.
Referent: Dr. Kyrill Farbmann | European Compliance Director | McDonald’s
Dr. Kyrill Farbmann studierte Rechtswissenschaften an der Universität Düsseldorf und promovierte anschliessend an der Universität zu Köln. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Rechtsanwalt bei den internationalen Anwaltskanzleien Jones Day und Latham and Watkins, wo Kyrill in den Bereichen Corporate Compliance, FCPA und Kartellrecht tätig war, wechselte er in die Compliance Abteilung von International Paper Company. 2015 begann er als European Compliance Director bei McDonald’s zu arbeiten. Er lebt in Brüssel und reist häufig durch Europa, Nordafrika und die GUS. Kyrill unterrichtet und veröffentlicht zu Compliance-Fragen von Unternehmen und hält regelmäßig Vorträge auf Konferenzen zu Compliance-Programmen, internen Untersuchungen, Bestechung und Korruption sowie zur Einhaltung von Exportbestimmungen..
TAG 2: 8.11.2022 >> Praktische Implementierung in Organisationen
09:30-12:45 Compliance Risikoanalyse: Grundlage für die Ausgestaltung eines wirksamen CMS
Um die Gefahr von Compliance-Verstößen effektiv zu minimieren, muss zunächst vollständige Transparenz über die wesentlichen Compliance-Risiken erlangt werden. Das spezifische Risikoprofil eines Unternehmens hängt dabei von zahlreichen Faktoren ab, wie z.B. Branche, Internationalität, Unternehmensgröße, Geschäftsmodell oder Organisationsstruktur. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an ein passgenaues CMS. Die Risikoanalyse gewährleistet somit gleichermaßen die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit der Compliance-Aktivitäten. Dieses Lehrgangsmodul führt Sie von der Theorie einer Compliance Risikoanalyse bis zur operativen Umsetzung anhand von Praxisbeispielen.
Referent: Jan Schreiner | Head of GRC – Risks & Projects | TRATON SE
Jan Schreiner ist seit 2013 für die MAN SE und TRATON SE in München tätig, aktuell im Corporate GRC Office als Abteilungsleiter „Risks & Projects“. In dieser Funktion ist er zum einen konzernweit für verschiedene Compliance-Themen verantwortlich, wie z.B. Compliance Monitoring & Effectiveness, Compliance Risk Assessments und Compliance Reporting. Zum anderen beschäftigt er sich im Risk-Umfeld u.a. mit dem allgemeinen Risikomanagement sowie dem internen Kontrollsystem. Nach seinem Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Universität Karlsruhe war Jan Schreiner zunächst 12 Jahre bei EY beratend und prüferisch tätig; während dieser Zeit war er zwei Mal auf Entsendung in Los Angeles sowie in Singapur. Insgesamt verfügt er über internationale Erfahrung aus beruflicher Tätigkeit in mehr als 30 Ländern weltweit. Seit dessen Gründung war Jan Schreiner außerdem beim Deutschen Institut für Compliance (DICO) als Leiter des Arbeitskreis CRA maßgeblich an der Entwicklung des DICO CRA Standards beteiligt. Mittlerweile ist er als DICO-Vertreter im DIN Arbeitsausschuss „Governance & Compliance Management“ an der Erarbeitung internationaler Compliance-Standards beteiligt.
13:45-17:00 Praktische Aspekte der CMS-Implementierung
Die Implementierung eines CMS erfordert ein hohes Maß an Abstimmung, konsequentes Projektmanagement und ein tiefes Verständnis der unternehmensinternen Prozesse. In den zwei Teilen zu diesem Thema beleuchtet Herr Harler verschiedene Organisationsmodelle und diskutiert gängige unternehmensinterne Zuweisungen von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten. Neben der Effektivität stellt die Effizienz einen entscheidenden Gesichtspunkt in der Praxis dar. Den Aspekten Integration, Digitalisierung und Innovation kommt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zu.
Referent: Christoph Harler | Chief Compliance Officer | Bilfinger SE
Herr Harler studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Passau. Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2008 als Rechtsanwalt in der Kanzlei Mayer Brown im Bereich Gesellschaftsrecht/M&A. Im Jahr 2009 wechselte er in die Kanzlei WilmerHale, in der er, seit 2016 als Counsel, seinen Beratungsschwerpunkt auf die Parteivertretung in internationalen Schiedsverfahren und die Beratung von Mandanten zu Compliance Themen legte. Anfang 2018 wechselte Herr Harler von WilmerHale in die Compliance Abteilung zu Bilfinger. Dort leitete er zunächst das Third Party Management und später das Allegation Management Office, die Abteilung für interne Untersuchungen. Seit 2019 ist Herr Harler Chief Compliance Officer der Bilfinger SE.
TAG 3: 10.11.2022 >> Ausgewählte Elemente und Methoden des Compliance-Managements
09:30-11:00 Hinweisgeberverfahren – Funktionen, Modelle und Schutz der Hinweisgeber
Hinweisgeberverfahren zählen zu den empfohlenen Bestandteilen von Compliance-Management-Systemen und sind bereits in einigen Branchen verpflichtend einzurichten. Im Oktober 2019 hat das Europäische Parlament und der Rat die Richtlinie 2019/1937 zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden, verabschiedet, welche das Thema Hinweisgeberschutz erstmals umfassend regelt und im Wesentlichen bis Dezember 2021 in Deutschland umgesetzt werden muss. Die Referentin stellt vor, was zukünftig bei der Implementierung von Hinweisgeberverfahren zu beachten ist, welche Folgemaßnahmen ergriffen werden müssen und welche Modelle empfehlenswert sind.
Referentin: Louisa Schloussen | Leiterin der AG „Hinweisgeber“ von Transparency International Deutschland
Bereits zu Studienzeiten entdeckte Sarah Arnold Ihre Leidenschaft für das Thema Compliance und richtete sich schon früh mittels Seminaren und Praktika schwerpunktmäßig darauf aus. Nach Ihrem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen war Sie als Referendarin in Stuttgart, Frankfurt und Dublin tätig. Sie absolvierte ebenfalls das Masterstudium Risiko- und Compliancemanagement und schrieb im Zuge dessen Ihre Abschlussarbeit über das Thema Geschäftspartner Compliance inspiriert durch mehrere Tätigkeiten im Bereich Compliance in Handel und Industrie. Ihre praktischen Kenntnisse und Erfahrungen erwarb sie durch die Ausübung unterschiedlichster Compliance-Funktionen sowohl in großen multinationalen Konzernen als auch im Mittelstand. Immer wieder arbeitete sie dabei an Konzepten, Prozessen und Tools zur Einführung und Optimierung von Geschäftspartnerprüfungen. Einen steten Austausch mit anderen Praktikern erhält Sie durch ihr Engagement im Arbeitskreis zum Thema Geschäftspartner Compliance des DICO e.V. Mit Beginn Oktober 2020 ist sie als Referentin Compliance für die Porsche Deutschland GmbH tätig.
11:15-12:45 Der Einfluss eines Compliance-Monitors auf das CMS eines Unternehmens
Siemens, Daimler, Commerzbank, Deutsche Bank, Bilfinger und Volkswagen – die Liste der deutschen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren aufgrund von Gesetzesverstößen unter Aufsicht eines Compliance-Monitors standen, enthält bekannte Namen. Ein Compliance-Monitor ist ein unabhängiger Dritter, der die Einhaltung von Auflagen aus Vergleichsvereinbarungen überwachen soll. Sein Auftrag zielt darauf ab, Compliance-Managementsysteme (CMS) zu beurteilen und sicherzustellen, dass sich frühere Gesetzesverstöße der Unternehmen nicht wiederholen. Der Vortrag schildert aus praktischer Sicht, wie Compliance-Monitore arbeiten, an welchen Maßstäben sie sich bei der Beurteilung von CMS orientieren und wie sie zur Weiterentwicklung von CMS beitragen.
Referent: Dr. Thomas Meiers | Chief Governance and Legal Officer | SEAT S.A.
Nach seinem Jurastudium in Deutschland, England und den Vereinigten Staaten spezialisierte sich Thomas Meiers auf IP-Recht und Litigation und war mehrere Jahre bei der internationalen Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer LLP in deren Frankfurter Büro tätig. Von 2005 bis Anfang 2010 arbeitete er in verschiedenen Führungspositionen in der Rechtsabteilung von General Electric (GE) Healthcare. Im Jahr 2010 wechselte er als Head of Compliance zur MAN Truck & Bus AG in München, wo er einen global aufgestellten Compliance-Bereich aufbaute und ein umfassendes Compliance-Managementsystem in den Ländern und Regionen des Unternehmens implementierte. Ab 2016 war Thomas Meiers Chief Strategy Officer bei der Italdesign Giugiaro S.p.A. in Turin (Italien), einem zum Volkswagen Konzern gehörenden Engineering Service- und Designunternehmen. Anfang 2017 wechselte er nach Wolfsburg und übernahm die Rolle als Leiter des Bereichs Zentralkoordination Monitor bei der Volkswagen AG. Über mehr als drei Jahre koordinierte er alle globalen Aktivitäten im Zusammenhang mit den Mandaten des ehemaligen stellvertretenden US-Justizministers Larry D. Thompson in dessen Rolle als Independent Compliance Monitor und Auditor. Mit seinem weltweiten Team betrieb Thomas Meiers die Schnittstelle zwischen dem Monitorteam und den Fachbereichen, Marken und Gesellschaften des Volkswagen Konzerns. Neben der Koordination der Umsetzung von Auflagen aus den Vergleichsvereinbarungen, die Volkswagen im Zusammenhang mit der Dieselthematik mit US-Behörden geschlossen hatte, war es Thomas Meiers‘ Hauptaufgabe, die reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Compliance-Monitor und Volkswagen sicherzustellen.
13:45-15:15 Interne Untersuchungen
Warum? – Darstellung der rechtlichen Hintergründe zur Pflicht, Interne Untersuchungen durchzuführen anhand einer Fallstudie, Wieso? – Rechtliche Grundlagen zur Durchführung von Internen Untersuchungen – Interdependenz und Spannungsverhältnis, Wie? – Erörterung praktischer Aspekte von Internen Untersuchungen und deren rechtlicher Implikationen, Weiter? – Ausblick auf die Zukunft Interner Untersuchungen unter dem ‚Verbandssanktionengesetz‘
Referent: Dr. Philipp Klarmann | Chief Legal Counsel | SAP Legal
Christian Miege leitet seit Oktober 2015 in der Corporate Function Legal & Compliance der thyssenkrupp AG den Bereich Investigations. Sein Team verantwortet global alle internen Compliance-Audits und -Untersuchungen im gesamten thyssenkrupp-Konzern. Christian Miege studierte Rechtswissenschaften in Bielefeld und Amsterdam (LL.M.). Von 2007 bis 2011 Tätigkeit bei Clifford Chance im Kartellrechtsbereich in Düsseldorf und Brüssel, seit Anfang 2012 bei der thyssenkrupp AG. Er ist Mitglied im DICO e.V. und dort Co-Leiter des Arbeitskreises ‚Interne Untersuchungen‘.
15:30-17:00 Geschäftspartner Compliance
Geschäftspartner Compliance – zwischen Pflicht und Kür. Sie erhalten einen Überblick über wichtigste gesetzliche Pflichten, Möglichkeiten der Prozessumsetzung und konkrete Hilfestellungen. Außerdem wird erörtert, welchen Mehrwert die Geschäftspartner Compliance bieten kann und wie Sie andere Stakeholder einbinden können.
Referentin: Sarah Arnold | DICO Leiterin AK Geschäftspartner Compliance | Referentin Compliance bei der Porsche Deutschland GmbH
Louisa Schloussen hat Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Université Libre de Bruxelles studiert. Sie promoviert an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bei Prof. Dr. Bartosz Makowicz zu internen und externen Verstoßmeldeverfahren im privaten und öffentlichen Sektor und hat dazu in Paris und New York geforscht. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Legal Engineer hat sie in der Kanzlei Dentons Europe LLP bei der Implementierung von Meldekanälen in Unternehmen mitgewirkt. Ehrenamtlich leitet sie die Arbeitsgruppe „Hinweisgeber“ von Transparency International Deutschland e. V. und ist als Opferbetreuerin beim Weisser Ring e. V. tätig.
TAG 4: 14.11.2022 >> Ausgewählte Compliance-Themenfelder
09:30-11:00 IT-Compliance und Datenschutz
Der Referent zeigt im Vortrag auf, welche gesetzlichen Regularien ihrerseits welche Technischen und Organisatorischen Maßnahmen nach sich ziehen, was daraus wiederum für die Organisation an Rollen und Managementaufgaben und IT-Spezialaufgaben resultiert, wie diese ganz oder teilweise durch externe Dienstleister ersetzt werden können und dass eine IT-Compliance nur durch stetigen Kompetenzaufbau in der Organisation wirklich nachhaltig realisiert werden kann. Und wozu es wichtig ist, alle Mitarbeiter, die mit sensiblen Daten im Unternehmen in Berührung kommen können, durch Sensibilisierungsmaßnahmen zu schützen.
Referent: Richard Huber | FOKUS – Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme
Richard Huber studierte in München und Berlin in den späten 90gern Maschinenbau und Technische Informatik. Nach Stationen als Projektleiter und Leiter Öffentliche Kommunikation in einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft (FIZ CHEMIE Berlin) und als CIO der Europa Universität Viadrina forscht und arbeitet Herr Huber seit Februar 2017 als Sicherheitsforscher am Fraunhofer FOKUS in der strategischen Entwicklung im Geschäftsbereich Vernetzte und zivile Sicherheit. Richard Huber arbeitet derzeit an seiner Dissertation am Fraunhofer FOKUS und am Weizenbaum Institut für die Vernetzte Gesellschaft im Themenfeld IT-Compliance („Wege der Vermittlung eines reduziert-ganzheitlichen Verständnisses für IT-Compliance“).
11:15-12:45 KYC – Know Your Customer und Geldwäscheprävention
KYC oder Know your Customer steht im Kern der Geldwäscheprävention. Darunter versteht man die Überprüfung von Neu- und Bestandskunden auf Basis geldwäscherechtlicher Anforderungen. Die zunehmende Verschärfung des Geldwäschegesetzes stellt verpflichtete Unternehmen vor große Herausforderungen. Der KYC Prozess wird komplexer und interne Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche müssen laufend evaluiert und angepasst werden. Je nach Risikoprofil und Verschachtelung der Unternehmensstruktur, kann eine manuelle KYC Prüfung den ganzen Arbeitstag beanspruchen. Die manuelle Zusammenführung von Informationen aus verschiedenen Quellen ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig. In der Praxis bedeutet das: Eine verlangsamte Neukundenaufnahme und erhöhte Kosten bei der Führung von Bestandskunden. Das geht auch effizienter!
Salvatore Saporito ist seit dem 1. August 2019 verantwortlich für die Leitung Sales, Produktmanagement und Marketing als Managing Director bei Validatis. Validatis ist ein eigenständiger Bereich des Bundesanzeiger Verlages, der zum Geschäftsfeld Business Information von DuMont in Köln gehört. Der Wirtschaftswissenschaftler und ausgewiesene Experte für Informationsdienste verantwortet in dieser Position den Ausbau und die Weiterentwicklung von Validatis. Saporito kommt von LexisNexis. Dort war er zuletzt als Team Leader Risk und Compliance Europe tätig. Er ist zudem Mitglied in den relevanten Vereinigungen, unter anderem dem DICO (Deutsches Institut für Compliance) und häufig Vortragender zum Thema Geschäftspartnerprüfungen in all seinen Facetten.
13:45-15:15 Korruptions-Risiken
Im Vortrag sollen die Grundzüge aller relevanten Korruptionsdelikte des StGB dargestellt werden, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden und deren praktische Relevanz erläutert werden. Dies sind die folgenden Straftatbestände: § 299 StGB (Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr),– § 299a StGB (Bestechlichkeit im Gesundheitswesen), – § 299b StGB (Bestechung im Gesundheitswesen), – § 331 StGB (Vorteilsannahme), – § 333 StGB (Vorteilsgewährung), – § 332 StGB (Bestechlichkeit) und– § 334 StGB (Bestechung). Ziel ist es einen Überblick über die Korruptionsdelikte zu erhalten, um mögliche Gefahren erkennen zu können.
Referent: Prof. Dr. Philipp Schloßer | Technische Hochschule Rosenheim
Herr Prof. Dr. Philipp Schloßer ist Professor für Gesundheitsrecht und –management an der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften (GSW) der Hochschule Rosenheim. Zuvor war er Abteilungsleiter am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und als Rechtsanwalt in München tätig. Herr Prof. Dr. Schloßer ist ferner Mitglied der Ethikkommission der Technischen Universität München und Mitglied des Arbeitskreises „Healthcare Compliance“ des DICO–Deutsches Institut für Compliance e.V. Neben mehreren Veröffentlichungen in juristischen Fachzeitschriften ist Herr Prof. Dr. Schloßer Herausgeber und Mitautor des Praxishandbuchs „Musterverträge für Krankenhäuser“, Mitautor des Handbuchs „Arbeitsrecht für Arztpraxen“, des „Heidelberger Kommentar Arztrecht Krankenhausrecht Medizinrecht“, Autor der Online-Kommentierungen zum SGB V und EFZG, sowie Mitautor des demnächst erscheinenden Werks „Healthcare-Compliance“. Aufgrund seiner Expertise im Bereich Fehlverhalten im Gesundheitswesen ist Herr Prof. Schloßer regelmäßig als Referent, insbesondere auch in der Polizeifortbildung, tätig.
15:30-17:00 Sanktions- und Exportkontrolle
Nur wenige Themen haben sich in den letzten Jahren so dynamisch entwickelt wie staatlich initiierte Sanktionen. Verstöße können fatale Wirkungen für ein Unternehmen haben. In dem Kurs wollen wir uns damit beschäftigen:- Welche Rolle kann und muss der Compliance Officer einnehmen, – Wichtige Aspekte im Hinblick auf die EU und USA, – Was muss meine Organisation wissen und können, – Woran kann ich mich orientieren. Wir wollen dieses Thema anhand von Fallbeispielen diskutieren und auch die neuen Vorgaben aus den USA („A Framework for Compliance Commitments“) diskutieren.
Referent: Alexander Ghazvinian | Chief Compliance Officer | SICPA
Alexander hat einen Master in Business Management. Nach seiner Tätigkeit bei KPMG wechselte er 2001 zur Daimler AG und wurde nach verschiedenen Tätigkeiten im Vertrieb 2006 der erste Compliance Manager für die deutsche Vertriebs- und Marketingorganisation der Daimler AG und Mitglied des globalen Compliance Leadership Teams. Nachdem er für Terex Corp., einen in den USA ansässigen Hersteller, gearbeitet hatte, wurde er von A.P. Moeller-Maersk zum Chief Compliance Officer ernannt. 2019 wechselte er zu SICPA, einem in der Schweiz ansässigen globalen Anbieter von Sicherheitstinten sowie Lösungen für sichere Identifizierung, Rückverfolgbarkeit und Authentifizierung. Alexander hat Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von Ethik- und Compliance-Programmen mit den Schwerpunkten Anti-Bestechungs-Compliance, Wettbewerbsrecht, Exportkontrollen und Datenschutz. Während seiner Karriere hatte er mehrere Interaktionen mit Aufsichtsbehörden, wie dem US-amerikanischen Justizministerium. Alexander hat sich der Theorie verschrieben, dass ein effektives Compliance-Programm nur implementiert werden kann, wenn Compliance-Standards in das Unternehmen eingebettet sind und diesem gehören und die Organisation über ein robustes Ethik- und Wertesystem verfügt.
TAG 5: 15.11.2022 >> Branchenspezifisches Compliance-Management
09:30 – 11:00 Compliance in der Kreditindustrie
Ein funktionsfähiges CMS (Compliance-Management-System) ist Voraussetzung für eine gute Compliance in Kreditinstituten. Im Vortrag wird auf ausgewählte Bestandteile dieses CMS eingegangen. Anforderungen / Herausforderungen an Kreditinstitute bzgl. der Geldwäsche- und Betrugsprävention runden den Beitrag ab.
Ralf Stracke hat an der Universität Paderborn Wirtschaftswissenschaften (Abschluss: Diplom Kaufmann) studiert. Seit dem Jahr 2005 ist er in verschiedenen Führungspositionen im Hause der Deutschen Kreditbank AG tätig. Von 2012 bis Mitte 2020 war er mehr als acht Jahre lang CCO in der DKB und hat diesen Bereich aufgebaut und weiterentwickelt. Diese Entwicklung erfolgte in einem dynamischen Umfeld. Einerseits durch die stetig steigende Regulierung und anderseits durch die neuen Bedürfnisse der Kunden. Da die Digitalisierung und Automatisierung seit Jahren zunehmen und insbesondere die Kundenwünsche immer mehr auf Real-Time ausgerichtet sind, muss sich auch ein Compliance Bereich diesen Wünschen stellen und seinen Beitrag dazu leisten. Zu den größeren Projekten in den letzten Jahren zählte deshalb u.a. die Implementierung einer workflow gesteuerten Real-Time-Engine unter Einsatz von machine learning und künstlicher Intelligenz zur Verhinderung von Fraud zum Schutz des Vermögens der Kunden als auch der Bank. Mit der Position verbunden waren diverse Beauftragtenfunktionen, wie z.B. Geldwäschebeauftragter, Beauftragter nach WpHg und MaRisk.
Vor seiner Tätigkeit bei der DKB war Herr Stracke u.a. mehrere Jahre bei einer führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Big 4) als Prüfungsleiter tätig. Die hierbei erworbenen vertieften Branchen- und Prozesskenntnisse als auch die Weiterentwicklung der analytischen Fähigkeiten, waren auch und gerade für die Ausübung der Compliance Funktion von großem Vorteil..
11:15-12:45 Compliance in der Immobilienwirtschaft
Zu den Inhalten gehört: Bedeutung der Compliance und Status Quo des Compliance-Management in der Immobilienwirtschaft, Branchenstandards in der Immobilienwirtschafta. ICG (Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft), Legal & Compliance Initiative Real Estate, Compliance-Themenfeld am Beispiel der Geldwäsche-Compliance. Ziele: Mit dem Überblick über das Compliance-Management in der Immobilienwirtschaft und den gängigen Branchenstandards sollen die Teilnehmer in der Lage sein, eine entsprechende Soll-/Ist-Bewertung vornehmen zu können. Mit der Geldwäsche-Compliance soll aufgezeigt werden, wie ein aktuelles und sich ständig änderndes Compliance-Risiko effektiv umgesetzt werden kann.
Tommas Kaplan ist als Chief Compliance Officer und Geldwäschebeauftragter für VON POLL IMMOBILIEN, eines der größten Immobilienunternehmen in Europa tätig. Die Schwerpunkte des ehemaligen Kriminalkommissars liegen in der Leitung von Internal Investigation, der Geldwäsche- & Korruptionsbekämpfung, der Betrugsprävention und des Datenschutzes.
13:45-15:15 Compliance in der Pharmaindustrie
Zukunftsfaktor Compliance & Ethik – und warum gerade Pharma Vorreiter sein muss (und auch sein wird). Die Pharmaindustrie ist wie keine andere Industrie mit unserer Gesellschaft verzahnt. Die sich daraus ergebenden Herausforderungen im Bereich Compliance sowie (zukünftig immer mehr) Ethik sind – neben der Digitalisierung – eine der größten Herausforderungen für Pharmaunternehmen und deren Entwicklung. Warum dies so ist und welche Erfolgsfaktoren über den Erfolg im Medikamentenvertrieb entscheiden, wird beleuchtet und diskutiert.
Referent: Christian Mühl | International Pharma Compliance Expert
Meine Leidenschaft ist die Analyse so wie kontinuierliche Verbesserung von Prozessen. Meine frühe berufliche Fokussierung auf das Management von Geschäftsprozessen hat die Entwicklung meiner Kompetenzen in diesem Bereich stets gefördert und lässt mich heute Lösungen effektiv und effizient entwickeln und implementieren.
POTENZIALAUSSCHÖPFUNG
Die Übernahme von schwierigen Aufgaben ist für mich stets eine willkommene Herausforderung. Mein Blick gilt dabei nicht nur der Lösung des Problems, sondern auch dem Potenzial einer Funktion oder Rolle über die eigentlich definierten Aufgaben hinaus.
PERSONALENTWICKLUNG & TRAINING
Die Förderung von Mitarbeitern als Vorgesetzter, Coach und Mentor begeistert mich ebenso wie die Arbeit als Trainer. Im Mittelpunkt stehen für mich dabei stets der Mensch als Persönlichkeit mit Charakter und fachlichen und persönlichen Kompetenzen.
ARBEITSERFAHRUNG IM AUSLAND
Mehr als 8 Jahre Arbeitserfahrung im internationalen Umfeld in 24 Ländern rund um den Globus..
15:30-17:00 Compliance im Mittelstand
Das Thema „Compliance“ unterliegt einer enormen Dynamik und ist längst auch im Mittelstand angekommen. Nicht erst seit den jüngsten Gesetzesvorhaben wird der Scope an Compliance Themen immer weiter gefasst. Auch entlang der Supply Chain werden viele Pflichten an KMU weitergegeben, denen sie sich als Zulieferer kaum entziehen können. Das hat zur Folge, dass auch kleinere und mittelständische Unternehmen gesetzliche und regulatorische Themen viel strukturierter und professioneller angehen müssen, um daraus resultierende Risiken für ihre Geschäftstätigkeit zu minimieren. Da kleinere und mittelständische Unternehmen in der Regel nicht über die Ressourcen großer Konzerne verfügen, stellt sich hier insbesondere die Frage, welche flexiblen Ansätze hier in Betracht kommen, um ein Compliance-Management zu implementieren, das auch in mittelständischen Strukturen tragfähig sein kann.
Referent: Martin Stadelmaier | Abteilungsleiter Recht, Compliance und Versicherungen | Flughafen Stuttgart GmbH
Martin Stadelmaier ist Leiter Recht, Compliance und Versicherungen sowie Datenschutzbeauftragter der Flughafen Stuttgart GmbH. Mit seiner Organisationseinheit berät er die Geschäftsführung und die verschiedenen Unternehmensbereiche in rechtlichen und regulatorischen Angelegenheiten sowie bei allgemeinen und spezifischen Compliance Themen. Er ist zugleich Vorsitzender des Compliance Boards, das verschiedene Disziplinen bündelt. Davor war er mehrere Jahre als Unternehmensjurist bei einem internationalen produzierenden Mittelstandskonzern tätig und dabei neben einem breiten Portfolio an rechtlichen Themen auch mit Fragen der Unternehmensentwicklung befasst. Darüber hinaus engagiert er sich seit vielen Jahren in verschiedenen Gremien auf Verbands- und Kammerebene sowohl zu branchenspezifischen als auch rechtspolitischen Themen. Er ist u.a. stellvertretender Vorsitzender der Fachgruppe Compliance im Bundesverband der Unternehmensjuristen (BUJ), Mitglied im Rechtsausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) sowie Teil des Rechtsausschusses der internationalen deutschen Verkehrsflughäfen im Flughafenverband ADV. Zudem ist er Mandatsträger in verschiedenen Aufsichtsgremien.
TAG 6: 21.11.2022 >> Prüfung (Single-Choice-Test)
10:00-12:00 Online-Test
Es handelt sich um ein Zeitfenster, der Test an sich dauert eine Stunde. Weitere Details zur Zertifizierungsprüfung werden im Kurs bekanntgegeben.